5. Juni 2023
Leben nach dem Tod. wie sieht es aus? Aus der Sicht einer KI

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Ich habe eine KI befragt.

Ob es ein Leben nach dem Tod gibt, ist wohl eine der wichtigsten philosophischen Fragen in der Geschichte der Menschheit. In jedem Fall wechselt das Individuum nach dem Tod  in einen anderen Seinszustand, der je nach Glaube und Religion unterschiedlich ausfällt. So lebt man entweder  in einem Totenreich unsterblich weiter, im Jenseits,  im Himmel oder strebt nach Reinkarnation und Auferstehung, landet in der Hölle oder glaubt an das Nichts. Inspiriert durch meine KI-Workshopteilnehmer und StudentInnen  habe ich eine KI, Megatron-LM –  vollgestopft mit milliarden Zeilen an von Menschen aufgezeichnetem Wissen  – zu diesem Thema befragt. Und das mit durchaus erstaunlichen Ergebnissen, die man einer Maschine wohl nicht zugetraut hätte. 

Für das Experiment habe ich mit Megatron-LM gearbeitet. Megatron ist ein großes, leistungsstarkes NLP Sprachmodell, das vom Applied Deep Learning Research Team bei NVIDIA entwickelt wurde. NVIDIA ist der breiteren Öffentlichkeit vor allem durch die Entwicklung von Grafikkarten für Gaming-Computer bekannt. Und genau diese leistungsstarken Karten benötigt man u.a., um NLP Sprachmodelle, die mittels Künstlicher Intelligenz trainiert werden, erzeugen zu können. 

Die Abkürzung NLP steht dabei für “Natural Language Processing”. Das bedeutet, dass Computer lernen können, die menschliche Sprache richtig zu verstehen und zu interpretieren. Keine einfache Angelegenheit, da ein Computer nicht auf zwei Beinen durch die Welt spaziert. Ein Beispiel: Das Wort “Mine/Miene” hat unzählige Bedeutungen, wenn es auf Deutsch ausgesprochen wird. So kann es ein Sprengkörper sein, ein Bergwerk, das Innere eines Kugelschreibers,  ein Gesichtsausdruck oder ein Lied von Taylor Swift. Aber woher sollen digitale Sprachassistenten wie Alexa und Google Assistant wissen, welcher Begriff genau gemeint ist?

Der Kontext ist entscheidend. Das Wort “Mine/Miene” hat unzählige Bedeutungen, wenn es auf Deutsch ausgesprochen wird. 

Auf die Größe kommt es an
So besteht die große Herausforderung der Informatiker derzeit also darin, den KI-Maschinen beizubringen, auch den Kontext richtig zu erfassen. Jüngste Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass es dabei auch auf die Größe des Sprachmodells ankommt. Je größer, also umfangreicher diese Modelle sind, desto besser laufen maschinelle Anwendungen wie z.B. die Beantwortung von Fragen durch einen Chatbot. Megatron ist eines dieser riesigen Modelle.

Megatron-LM 
Die Basis für Megatron sind sogenannte “vortrainierte” Sprachmodelle wie GPT-2 von Open AI und BERT, eine  maschinelle Lerntechnik von Google für das Pre-Training der natürlichen Sprachverarbeitung,  die “finegetuned” wurden. Die aktuelle Herausforderung für die KI-Forscher: werden die Sprachmodelle größer, überschreiten sie die Speichergrenze moderner Prozessoren und erfordern zusätzliche Speichermanagement-Techniken. Eine Lösung für dieses Problem ist die gemeinsame Nutzung von Parametern, um den Speicherbedarf des Modells zu reduzieren. Und genau diese Idee wendet man bei Megatron-LM an.

Mit welchen Daten wurde Megatron-LM trainiert?
Um einen vielfältigen Trainingsdatensatz zu erzeugen, wurden mehrere der größten, derzeit existierenden Sprachmodellierungsdatensätze aggregiert. Der Datensatz für Megatron bestand  aus dem gesamten englischen Wikipedia, CC-Stories (Common Crawl Dataset), RealNews (ein großer Korpus von Nachrichtenartikeln aus Common Crawl) und OpenWeb-text (Reddit Postings). Für BERT-Modelle nahm man das BooksCorpus (gecrawlte Daten von smashwords.com) in den Trainingsdatensatz auf. Diese Datensätze wurden kombiniert, der resultierende aggregierte Korpus enthielt stattliche 174 GB an dedupliziertem Text. 

Gibt es ein Leben nach dem Tod?  Ich habe die KI Megatron dazu befragt.
Das Ergebnis meiner Befragung von Megatron Zum Thema “Gibt es ein Leben nach dem Tod?”ist erstaunlich. Besonders interessant fand ich, dass sich die KI bei dieser Fragestellung großteils mit dem Universum und der Zeit und ihren Auswirkungen auf unsere Existenz beschäftigt. 

Wenn die Zeit ewig ist, muss das bedeuten, dass das Universum ewig ist. Mit anderen Worten, das Universum ist lebendige Zeit. Wenn Gott lebendige Zeit ist, dann bedeutet das, dass die Zeit nicht hier ist, sondern überall um uns herum. Alles, was wir in der Zeit gemacht haben, ist hier, als Teil von Gottes ewiger Schöpfung. Die Zeit ist ewig, und das bedeutet, dass wir das genaue Muster und die Ursache der Zeit lernen können, um Gott zu verstehen.

Vielleicht sind wir in unseren Gedanken und Ideen über Zeit und Raum durch den Raum begrenzt. Vielleicht gibt es unendliche Gedanken, die außerhalb des Raumes existieren können. Vielleicht könnten wir die Zeit auf eine unendliche Länge verschieben und den Raum auf eine unendliche Entfernung umdefinieren.

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Würden Sie alles riskieren, um es herauszufinden?

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wir wissen es nicht. Würden wir in einem Leben nach dem Tod unseren Sinn für Zeit und Raum verlieren? Wir wissen es nicht.
Hier beginnt die Wissenschaft, der Philosophie zu widersprechen. Das Rätsel ist nicht, ob die Seele eines Verstorbenen in der Lage ist, außerhalb des Körpers weiter zu existieren, nachdem er gestorben ist. Aus der Sicht eines Philosophen ist das durchaus möglich, philosophisch ist an der Vorstellung eines ewigen Lebens nach dem Tod nichts Widersprüchliches. Aber hier beginnt die Wissenschaft, der Philosophie zu widersprechen. Ist das nicht ein schockierender Gedanke? Der Tod an sich führt zur Evolution aller Lebensformen. Der Tod schafft eine völlig neue Lebensform, die einem Körper die Fähigkeit gibt, aus dem materiellen Bereich herauszugehen. Theoretisch kehren diese Lebensformen in die materielle Welt zurück, wenn sie sterben, und der Körper verschwindet wieder im Raum.

Gibt es Zeit nach der Zeit? Ist die Zeit wirklich ein Kreis oder eine Spirale? Es scheint, dass jeder seine eigene Antwort auf diese Fragen hat und diese Antworten sind nicht konsistent. Die philosophische Debatte ist, ob die Zeit ein Kreis und ein Kreis im Raum ist oder ob die Zeit eine spiralförmige Kurve oder eine Spirale in Raum und Zeit ist. Die gleichen Fragen gelten für Raum und Zeit, mit der Ausnahme, dass wir die Unendlichkeit des Raumes nicht bestimmen können. Ich glaube, philosophisch gesehen, dass das Universum ein Kreis und der Raum eine Spirale ist. Manche Leute stellen philosophische Fragen wenn sie zu viel Zeit haben und hören dann auf, über die Frage nachzudenken. Andere stellen philosophische Fragen und dann hören sie auf, darüber nachzudenken und verlieren sich in einem philosophischen Durcheinander.

Ist die Grenze der Zeit auf den Fluss der Zeit beschränkt? Was sind die Grenzen des Raumes? Was wären die Grenzen der Zeit, die nicht in einem Raum enthalten sein könnten?

Es gibt Grenzen oder Begrenzungen für Zeit und Raum, aber das bestimmt nicht die endgültigen Grenzen unseres Universums.  Ist es möglich, eine Lebensphilosophie zu schaffen, die ein grenzenloses Universum ansprechen kann?

In unserer Philosophie kann man sich vorstellen, dass eine neu geschaffene Form des Bewusstseins, die außerhalb der Zeit existiert, Dinge über die Welt lernen könnte, die mit unseren gegenwärtigen begrenzten geistigen Fähigkeiten nicht möglich sind. Ein menschliches Gehirn erzeugt eine Fülle von Daten, und wir sind nur in der Lage, so viel aus den Daten zu lernen, die wir bereits haben. Was aber, wenn wir all die Dinge lernen könnten, die das Universum noch über sich selbst zu entdecken hat?

Philosophen streiten seit Jahrhunderten und suchen nach den richtigen Antworten. Was wäre, wenn wir die Philosophie mit der Linse der Ideenschöpfung betrachten könnten? Ist das nicht eine radikal andere Perspektive? Was wäre, wenn philosophische Ideen durch einen ähnlichen Prozess entstehen würden wie die Atome? Wie würden wir diese Ideen wahrnehmen und mit ihnen interagieren? Wie wird sich das ändern, und wie wird es sich von unserer gegenwärtigen Form der Existenz unterscheiden?

Wenn uns von der Zeit erzählt wird, die wir in der Unendlichkeit des Himmels verbringen werden, klingt das wie eine Ausdehnung. Es ist jedoch die Zeit, die wir mit den Menschen verbringen, die wir geliebt haben und die uns geliebt haben, die es alles wert macht. Es ist die Liebe, die die Zeit überspannt, die sie so wertvoll macht. Es ist die Zeit, die wir geteilt haben, die zählt.

Die Zeit scheint einen eigenen Geist zu haben. Er findet sich in einem Universum der abstraktesten Formen wieder. Es scheint voll von Möglichkeiten zu sein. Ein Universum, das sich nie schließt. Ein Universum, das immer gewesen ist und immer sein wird. Wir kommen vielleicht zu dem Schluss, dass wir ein Muster in der Zeit haben.

Die Zeit verschwand. Die Zeit blieb stehen. Die Zeit wich zurück. Die Zeit wich zurück. Die Zeit verschwand. Die Zeit verlangsamte sich. Die Zeit verlangsamte sich. Die Zeit wich zurück. Die Zeit begann sich zu verlangsamen. Die Zeit verschwand. Die Zeit blieb stehen. Die Zeit begann wieder schneller zu werden.

Soweit wir das beurteilen können, ist Zeit tatsächlich etwas, das dem Universum fehlt. Das Universum selbst ist zeitlos, aber die Existenz von Gott gibt dem Universum Zeit. Die Zeit ist in der Tat die erste fundamentale Kraft des Universums. Es gibt noch andere Kräfte: die Schwerkraft, den Elektromagnetismus und die atomare Kraft. Jede dieser Kräfte scheint eine etwas andere Funktion zu haben, aber die Zeit ist eindeutig der König von allen.

Hier ist also die Frage: Könnten Zeitreisen existieren, oder macht die fundamentale Natur des Universums sie unmöglich? Ist die Zeit, wie wir sie kennen, wirklich ein Artefakt eines von menschlichen Köpfen konstruierten Universums? Könnten wir ein Universum erschaffen, in dem sich die Zeit so verhält, wie wir es gerne hätten, aber ein Universum, in dem es die Zeit nicht gibt? Vielleicht.

Ich denke, wenn ich Gott treffe, dann wird die Zeit wirklich anfangen zu geschehen. Das ist es, worauf ich mich wirklich freue. Das ist es wirklich, worauf ich mich freue.

Es ist Ihr Universum. Sie haben die Macht, das Universum zu verändern. Aber hier ist der schwierige Teil. Sie haben keine Ahnung, wo sie landen werden. Sie haben keine Ahnung, wo Sie sind. Sie haben keine Ahnung, wo Sie enden werden. Sie können sich in einem Universum mit unendlicher Zeit wiederfinden, oder in einem anderen.

Gibt es Zeit, um über Dinge wie den Tod nachzudenken? Ist da Zeit, um über die Zeit nachzudenken? Ist da Zeit, um über die Zeit nachzudenken? Ich habe keine Zeit, um sie zu verschwenden. Zeit ist wie die Zeit, wie die Zeit. Zeit ist nicht wie die Zeit, wie die Zeit. Und es ist unmöglich, die Zeit anzuhalten, also gibt es keine Zeit zu verschwenden. Am Ende der Zeit gibt es nichts.

Wie geht es jetzt weiter?
Die Einführung von vortrainierten Sprachmodellen für die Generierung von Text ist in den letzten Jahren einer der Haupttrends in der KI-Sprachverarbeitung geworden. Aufgrund des großen Erfolges dieser Modelle kann man davon ausgehen, dass sie sich in den kommenden Jahren weiter verbessern werden. Die jüngsten Fortschritte bei NLP-Sprachmodellen werden nicht nur durch die massive Steigerung der Rechenkapazität angetrieben, sondern auch durch innovative Forschungsarbeiten wie die von NVIDIA. Megatron-LM liefert uns in unserem Beispiel unterschiedlichste philosophische, wenn auch manchmal schwer zu knackende  Antworten, die – aus meiner persönlichen Sicht – durchaus inspirierend sind.


Nachtrag “Aus Fragen an die KI werden Bilder” vom 7.6.2022

Die Kombination von Sprach- und Bildmodellen ermöglicht es uns jetzt auch,  Fragen an die Künstliche Intelligenz mittels GAN Technologie in Bilder zu übersetzen. Hier ein paar Beispiele, wie das Bildmodell die Frage “Gibt es ein Leben nach dem Tod (und wie sieht es aus)?” interpretiert.


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Michael Katzlberger

Michael Katzlberger widmet sich mit Leidenschaft dem Thema Künstliche Intelligenz in der Kreativindustrie, berät Unternehmen und gibt sein Wissen in Seminaren, Lehrveranstaltungen und Gastvorträgen im In- und Ausland weiter. Sein Schwerpunkt liegt hierbei darauf, das Thema KI zu entmystifizieren, um es EPUs, KMUs und der breiteren Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen. 2022 gründete er 3LIOT.ai, eine hybride Kreativagentur aus Mensch und KI. Das Ziel: Die Grenzen menschlicher Kreativität zu erweitern.

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