Die Österreich Werbung (ÖW) ist mit einem interessanten Briefing an uns herangetreten. Die Idee: hyperrealistische, synthetische Avatare für das interne BÖTM (Bund Österreichischer Tourismusmanager)-Top-Seminar in Gosau zu entwerfen, die ihre Ideen über die Zukunft der Tourismusindustrie präsentieren. Bei diesem Event treffen sich Partner und Experten der ÖW, um sich zu Fachthemen austauschen, so auch zu aktuellen Technologien – Künstliche Intelligenz trifft Tourismus!
Das Einzigartige an diesem Projekt war, dass es nicht ausschließlich aktuelle Fragestellungen adressierte, sondern auch Lösungen für die Zukunft suchte. Und diese Lösungen wurden nicht von Menschen, sondern von einer Künstlichen Intelligenz ausgedacht. Genauer gesagt von GPT-4, dem Nachfolger von ChatGPT, das Ende letzten Jahres für große Aufmerksamkeit gesorgt und die breitere Öffentlichkeit in den Bann gezogen hat. GPT-4, entwickelt von der US Firma OpenAI, hat die KI-Landschaft revolutioniert, da diese KI darf ausgerichtet ist, ein allgemeines Verständnis für Dinge zu entwickeln und Probleme zu lösen.
Finetuning von GPT-4
Zunächst haben wir das GPT-4-Modell “feinabgestimmt”. Dafür hat uns die Österreich Werbung unterschiedliche Datensätze zur Verfügung gestellt, darunter Tourismusstrategien, Übernachtungsstatistiken und Personas. So konnten wir das Modell an unsere Bedürfnisse anpassen und Antworten auf unser Fragen zur Tourismusstrategie der Zukunft finden. Unser Ziel war es, die Strategien der Länder Dänemark, Holland und Österreich zu vergleichen, um sinnvolle Rückschlüsse daraus zu ziehen. Dabei wurden die Aspekte Elektromobilität, Stromnetze und Abfallwirtschaft genauso berücksichtigt wie Nachhaltigkeit und Overtourismus.
Menschenähnliche Avatare mit synthetischen Stimmen
Als Nächstes haben wir menschenähnliche Avatare namens “Bram aus Amsterdam” und “Pia aus Kopenhagen” entworfen, die unsere Antworten sprechen sollten. Die größte Herausforderung bestand darin, den Avataren die charakteristische Stimmfarbe ihrer jeweiligen Länder zu verleihen und an der Sprachmelodie zu arbeiten. Dies erforderte das Training der KI mit Audio-Referenzdateien in den jeweiligen Landessprachen. Um die synthetischen Stimmen lebensechter klingen zu lassen, haben wir auch versucht, Emotionen und Charakter zu berücksichtigen.
KI-Bilder als Videohintergrund
In einem weiteren Schritt haben wir für die Hintergrundbilder der Videos auf KI-basierte Bildprogramme wie Midjourney zurückgegriffen, die auf dem “Diffusion-Modell” basieren. Diese Bilder wurden mithilfe von Textbeschreibungen generiert, die in Absprache mit dem Kunden entstanden sind. Ein paar Aufnahmen wurden auch mit Referenzbildern aus den Tourismusregionen erstellt, die als Vorlage für das finale Bild dienten. Der „Geist in der Maschine“ lieferte auch ein paar sehr kreative Interpretationen und entwarf außergewöhnliche Bilder. Sehen sie selbst:
KI-komponierte Musik als Sahnehäubchen
Ein weiteres beeindruckendes Beispiel für kreative KI ist die Komposition von Musikstücken, die alleine auf Grundlage von Textbeschreibungen entstanden sind. Die Stücke für das BÖTM-Event wurden mithilfe von vorab trainierten KI-Modellen generiert. Darüber hinaus haben wir AIVA, eine weitere KI, mit Midi-Dateien von alter, traditioneller Österreichischer Volksmusik trainiert und zeitgemäße Songs erstellt. Hier ein paar Beispiele:
Musik-Prompt: „Lounge-Track mit House-Einfluss, sonniger Tag, Aussicht auf schneebedeckte Berge in Österreich”
Jazz-Track, der auf Basis von Noten alter Volkslieder komponiert wurde.
Sonniger “After Work” Minimal-House-Track, der auf Basis von Noten alter Volkslieder komponiert wurde.
Künstliche Intelligenz trifft Tourismus. Eine faszinierende Symbiose.
Das Endergebnis dieses Projekts ist eine faszinierende Mischung aus verschiedenen KI-Technologien. Obwohl Projekte wie dieses derzeit noch Expertenwissen erfordern, können wir davon ausgehen, dass sich diese Technologien in den kommenden Jahren stark weiterentwickeln und der breiten Masse zugänglich sein werden. Eines ist sicher: multimediale KI-Anwendungen werden zweifellos eine feste Größe in zukünftigen Veranstaltungen der Tourismusindustrie sein.
Weitere Informationen über die KI Initiativen der Österreich Werbung finden sie hier: